Flasche leer

Nils Minkmar schrieb neulich in der FAS vom Über-Ich, das schon nervös wird, wenn der Handy-Akku halb leer ist. Ich fühlte mich wahnsinnig ertappt und stelle seitdem fest: Ausgequetschte Zahnpastatuben, fast leere Flaschen, Toilettenpapierrollen, an denen nur noch ein paar Blatt sind, machen mich ebenfalls nervös. So nervös, dass ich immer das fast zwanghafte Bedürfnis hatte, sie auf der Stelle durch volle, pralle, frische, neue zu ersetzen. Schon die Möglichkeit des Mangels schien unerträglich. Erste Nebenwirkung des kleinen Blauen: Ich kann die Dinge jetzt zu Ende gehen oder sogar alle werden lassen. Eine Erkenntnis dabei: In einer leeren Zahnpastatube ist immer noch Zahnpasta für eine Woche.

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